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Bis 1958: Primar- und Sekundarschule in Zürich
Als Fritzli im Januar 1942 in Zürich zur Welt kommt, geht der Zweite Weltkrieg in sein viertes Jahr. Die deutsche Wehrmacht erlebt zum ersten Mal eine Niederlage vor Moskau. Über Zürich brummen alliierte Bomber (O-Ton Fritzli: «Mami, lueg, Flüger...».) Diese bombardieren (irrtümlich wie es heisst) Zürich und Schaffhausen. Vom Krieg bekommt Fritzli nichts mit. Er wächst dann in geordneten, aber ziemlich ärmlichen Verhältnissen im Kreis 5 auf. Sein Vater arbeitet im Gaswerk Schlieren, die Mutter verdient mit Hemdennähen und Hilfsarbeiten in der Buchdruckerei Conzett & Huber etwas dazu. Die Primarschule durchläuft Fritzli – der in jeder Klasse stets der Kleinste ist – in den Zürcher Schulhäusern Hard und Sihlfeld. Die Sekundarschule dann im Schulhaus Feldstrasse.
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1958-1961: Kaufmännische Lehre
Sein Sekundarlehrer findet, Fritz hätte das Zeug zum Lehrer. Aber der vergeigt die Aufnahmeprüfung für das Lehrerseminar Küsnacht. Auf einen zweiten Prüfungsstress hat er keine Lust. Was also? Man empfiehlt ihm eine dreijährige kaufmännische Lehre. Diese absolviert er bei einem kleinen Handelsunternehmen am Idaplatz, Zürich: Dätwyler Optik AG, Grossist für Polaroid-Kameras und Sonnenbrillen. Sein Lehrmeister trichtert ihm ein: Egal, was du machst, mache es richtig und zielstrebig.
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1959-1965: Modellbauer
Ja, damals baute man die Modelle noch selber. Teenager Fritz ist ein begeisterter Modellbauer und -flieger. Und Mitgründer der Modellfluggruppe «Skyblazers». Und weil er gerne schreibt, bringt er seine erste Zeitschrift heraus: Sie heisst «Der Minipilot». Sie dokumentiert das Geschehen in der Modellfluggruppe. Auch auf dem Bau ist er mit tätig: Beim Meisterstück der MG Skyblazers – beim Bau der eigenen Flugpiste in einer alten Kiesgrube.
>mehr über den Bau der Flugpiste
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1962: Militärdienst als Funker
Rekrutenschule in Fribourg als Übermittler bei den Funkern.
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1964: Messboy auf hoher See
Nun erwacht das Fernweh. Wenn schon reisen, dann richtig. Nicht als Tourist, sondern arbeitend durch die Welt. Fritz heuert als Messboy auf einem Hochseefrachter der Schweizerischen Reederei AG an: Auf der MS Basilea. Und was ist ein Messboy? Der unterste Grad der Stewards – eine Hilfskraft für den Koch und für die Mannschaft. Die Arbeit reicht von Pfannenschrubben über Kartoffelnschälen bis zum Kabinenaufräumen und Bettenmachen für die Schiffsoffiziere... und natürlich Küche und WC putzen.
Die Reise beginnt in Antwerpen und führt nach Hamburg, Marokko, Ägypten, dann durch den Suezkanal nach Somalia, über den indischen Ozean nach Singapur und Bangkok. In Bangkok bekommt die MS Basilia eine besondere Ladung: Wasserbüffel für den Schlachthof in HongKong! Dann geht es weiter nach China zu den Häfen Schanghai, Dairen und weiteren. Die Eindrücke auf dem Schiff hält Messboy Fritz in einem Tagebuch fest.
>Fotogalerie der Reise mit der MS Basilea
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1966: Sprachaufenthalte
Ein richtiger Seemann will Fritz ja nicht werden. Nach dem Abenteuer auf der MS Basilea arbeitet er wieder an seiner beruflichen Karriere auf dem Festland. Um sich hier eine gute Ausgangslage zu schaffen, ist Weiterbildung angesagt. Fremdsprachen sind immer nützlich. Französisch und Spanisch stehen auf dem Programm. Im Centre Professionel Commercial von Rolle am Lac Léman stürzt er sich ins Französischstudium. Direkt danach gehts fürs Spanische in die Academia Suiza nach Barcelona. |
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1968: Start in die Tenniskarriere
Seine neue Leidenschaft: Tennis.
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1969: Der Flop mit der Kunstzeitschrift
Der Einstiegsversuch in die Welt der Kunst und des Verlagsbusiness scheitert. «Argus Artis» hätte eine Fahndungszeitschrift für gestohlene Kunstgegenstände werden sollen. Sie kommt zunächst bei Abonnenten gut an, aber das Projekt scheitert an fehlenden Anzeigen der Bestohlenen. Vielen «Kunstliebhabern» ist der Verlust egal, solange sie versichert sind.
>mehr über die Zeitschrift «Argus Artis»
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1971-1976: Sekretär des Zeitungsverleger-Verbandes
Nach mehreren Stationen als kaufmännisch Angestellter in verschiedenen Branchen und Handelsfirmen (Sonnenbrillen und Polaroid-Kameras, Fotochemikalien, Kopiergeräte, Industrie-Nähmaschinen) wird er Zweiter Sekretär im Zentralsekretariat des Schweizerischen Zeitungsverleger-Verbandes SZV. Dort kann er erstmals an professioneller Verleger-Luft schnuppern. |
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1971-1976: Sportjournalist im Nebenamt
Als Mitglied des TC Weihermatt schreibt er über das lokale Tennis-Geschehen im Raum Zürich. Zuerst im «Limmattaler», dann im «Sport» und in der «NZZ» – von den Stadtzürcher Meisterschaften (Bild: Rolf Spitzer) bis hin zu Porträts («Björn Borg, der kommende Mann...»). In der Stadtzürcher Tennisvereinigung wird er Pressechef und Mitorganisator von Daviscup-Anlässen in der Zürcher Saalsporthalle. |
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1971: Gründung und Aufbau des Tennismagazins «Smash»
Kleislis «Lebenswerk». Er baut das Clubblatt des Tennisclubs Weihermatt Urdorf auf und entwickelt es stufenweise zum Regionalblatt und zum schweizerischen Tennismagazin. Als offizielles Organ von Swiss Tennis erreicht es eine monatliche Auflage von fast 30'000 Exemplaren. Hier die Geschichte aus den Gründerjahren. |
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1976: VR-Präsident der Smash Verlag AG
Das Smash wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Es kommt zu einer Partnerschaft mit dem Zürcher Verlag Jean Frey AG und dem St. Galler Verlag Zollikofer AG. In der neu gegründeten Smash Verlag AG wird Kleisli Verwaltungsratspräsident. Damit ist er jetzt auch offiziell Verleger. Und dazu Herausgeber, Chefredaktor und Fotoreporter. 1977 wird das Smash auch noch offizielles Organ des Schweizerischen Tennisverbandes, Swiss Tennis. |
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1973-1996: Reporter in Paris, Wimbledon, New York...
Als Fotojournalist deckt er für sein Smash zunächst jeden regionalen und nationalen Tennisanlass ab – fotografierend und schreibend – und ist ständig auf Achse. Ab 1978 werden dann auch die grossen Brocken bearbeitet. Wie die Grandslams von Paris, Wimbledon, New York. Das US Open in Flushing Meadows betreut er zwölf Jahre lang am Stück. Leider gab es damals noch keinen Roger Federer. Und deshalb auch keine Schweizer Siege. |
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1978-1996: Fotografische Highlights
Am Turnier von Roland Garros in Paris darf er 1983 mit erleben, wie der Einheimische Yannick Noah den Titel gewinnt. Ein Jahr später gelingt auf dem Center Court von Paris dieser exklusive Schnappschuss von Yannick Noah. Es folgen noch ein paar andere brauchbare Schüsse in den zwei Jahrzehnten als Sportfotograf.
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1986: Als FIFA-Pressechef an der Fussball-WM in Mexiko
Die Fussball-WM in Mexiko bringt Abwechslung ins Tennisleben. Als FIFA-Pressechef im Stadion von Leon im mexikanischen Hochland betreut Kleisli die Journalisten und Fotografen. Und erlebt sein blaues mexikanisches Wunder... |
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1984-1995: Smash Modebeilage
Von 1984 bis 1995 produziert und fotografiert er die jährlich erscheinende Smash-Beilage für Tennis- und Freizeitmode, das Smash-Extra. Jeweils im November, wenn es in der Schweiz neblig und grau ist, reist das Smash-Fototeam zu den schönsten Plätzen der Welt. Von den Malediven bis Brasilien, von Kenia bis Mexiko. |
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1996-2015: Einzelfirma Kleisli Consulting
Nach 25 Jahren als Verleger und Herausgeber legt Kleisli das «Smash» in die Hände des Verlags St. Galler Tagblatt. Er gründet die Einzelfirma Kleisli Consulting, die sich mit Unternehmensberatung, Marketing, Werbung, Studiofotografie und – ganz neu – Webdesign befasst. Bis Ende 2015. Mit 73 tritt er seinen offiziellen Ruhestand an. Von Ruhe kann aber noch keine Rede sein. |
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1996-2014: Reisen, Reisen, Reisen
Schon beruflich durfte er die halbe Welt bereisen: als Sportreporter an internationale Tennisturniere, als Modefotograf bei der Produktion der Smash-Modebeilage in exotischen Ländern.
Jetzt ist die Zeit gekommen für jene Regionen, die noch auf auf der «to-do-Liste» stehen: Südamerika, Fernostasien, Australien...
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Tierfotografie
In die Arktis zu den Eisbären, in die Antarktis zu den Pinguinen und den Walen, sieben Safaris in Afrika – von der Serengeti bis zum Okovanga-Delta, auf die Galapagos-Inseln und so weiter. Die Begeisterung für der Fotografie ist erhalten geblieben, sie hat sich bloss vom Tennis auf die Tierwelt verschoben.
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2005-2016: Tierfotowettbewerb
Lancierung eines Online-Fotowettbewerbs. Ohne kommerzielle Absichten, einfach als Spass an der Freude. Ein Wettbewerb für Tier- und Fotofreunde, Teilnahme kostenlos. Mit einer Siegprämie von 500 Franken pro Concours. Der Fotowettbewerb läuft elf Jahre lang und erkürt 45 Siegerinnen und Sieger.
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ab 2011: artfritz.ch – Kunst und Geschichte
Ein Rentnerleben im Lehnstuhl, ohne etwas zu Publizieren? Undenkbar – ohne Schreiben geht es nicht. Die neuen Themen heissen jetzt Kunst und Geschichte. Und werden in eine moderne Form gegossen, digital. Als Website, Facebook und Newsletter. Die Idee: Kunstmuseen und Kunstausstellungen nicht nur besuchen, sondern darüber berichten. Und ins Netz stellen. Teilen ist ja in!
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